SPD-Fraktion möchte Verbesserungen im On-Demand-Verkehr
Antrag für nächste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung gestellt
Die Fraktion der Idsteiner SPD in der Stadtverordnetenversammlung hat einen Antrag zur Verbesserung des On-Demand-Verkehrs vorgelegt. Darin fordert die SPD den Magistrat unter anderem auf, sich bei der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV) dafür einzusetzen, dass diese auf die Erhebung eines Komfortzuschlages bei Inhaberinnen und Inhabern von Zeitkarten bei der Nutzung des Idsteiner On-Demand-Verkehrs (ODV) verzichtet. Die daraus entstehenden Einnahmeverluste sollen jeweils zur Hälfte von der Stadt Idstein und der RTV getragen werden.
„Erste Erfahrungen mit dem neuen Idsteiner Stadtverkehr nach dem Fahrplanwechsel am 11.12.2022 haben einen dringenden Nachbesserungsbedarf ergeben. Inhaberinnen und Inhaber von Zeitkarten des RMV müssen zusätzlich einen Komfortzuschlag zahlen, um den ODV zu nutzen. Dies ist nicht gerechtfertigt. Tarifrechtlich kann der Komfortzuschlag nicht abgeschafft werden, da der RMV, der nach dem Hessischen ÖPNV-Gesetz dafür zuständig ist, dies zurzeit noch ablehnt. Nach der Einführung des 49-Euro-Tickets im Frühjahr 2023 ist damit zu rechnen, dass für alle ODV im Gebiet des RMV auf den Komfortzuschlag beim ODV verzichtet wird. Deshalb muss es bereits jetzt zu Beginn des neuen Systems Anreize geben, die eine Nutzung attraktiver machen“, erläutert der Vorsitzende der Idsteiner SPD-Fraktion, Marius Weiß, die Ideen hinter dem Antrag.
Die RTV als lokale Aufgabenträgerorganisation des ÖPNV könnte jedoch jetzt schon auf die Erhebung des Zuschlages verzichten. Die dadurch entstehenden Einnahmeverluste sollten nach der Vorstellung seiner Fraktion gleichberechtigt von der Stadt Idstein und der RTV aufgefangen werden. Dadurch verspreche sich die SPD eine schnelle Problemlösung im Sinne der Nutzerinnen und Nutzern, die für das erfolgreiche Bestehen dieses Angebotes unerlässlich sei, erklärt Marius Weiß.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Antrags sei die Optimierung des On-Demand-Verkehrs in Idstein, um den Wegfall von bisherigen Linienverbindungen zu kompensieren. „Mit der Einführung des neuen Stadtverkehrs sind Linienverbindungen in verkehrsschwachen Zeiten von Montag bis Freitag und am Samstag und Sonntag weggefallen. Dies führt dazu, dass regelmäßige Nutzer des Stadtverkehrs Linienverbindungen zum und vom Bahnhof nicht mehr nutzen können. So finden zum Beispiel die letzten Fahrten vom Bahnhof zum Gänsberg (Linie 221) und zum Taubenberg (Linie 222) um 18.45 Uhr bzw. 18.46 Uhr statt. Pendlerinnen und Pendler aus Frankfurt, die um 19.06 Uhr in Idstein ankommen, haben keine Möglichkeit mehr, mit dem ÖPNV ihre Ziele zu erreichen“, schildert die SPD-Fraktion die aktuellen Probleme.
Die Sozialdemokraten machen für die aktuelle Situation konkrete Verbesserungsvorschläge. „In diesen und vergleichbaren Fällen, wie zum Beispiel am Samstag und Sonntag, könnten die entfallenen Linienverbindungen mit den zwei EMIL-Fahrzeugen des On-Demand Verkehrs gefahren werden. Grundlage dafür sollten die Ergebnisse der Fahrgastzählung 2022 sein, aus der sich die Nachfrage ergibt. Denkbar ist jedoch auch eine Nachverdichtung der Angebote direkt mit Bussen des Linienverkehrs, wie es von anderen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung gefordert wird. Nachbesserungen für die Nutzung der EMIL-Fahrzeuge, wie etwa virtuelle, markierte Haltestellen direkt bei den Einkaufsmärkten, Altenheimen, Ärztepraxen, sind erforderlich. Das System des On-Demand-Verkehrs lässt dies zu. Der Fahrgastbeirat, dessen Einrichtung von der Stadtverordnetenversammlung bereits im November beschlossen wurde, sollte unverzüglich vom Bürgermeister zu einer Sitzung eingeladen werden“, erläutert Weiß.
„Wir glauben noch immer, dass eine erfolgreiche Umsetzung des On-Demand-Verkehrs in Idstein möglich und nötig ist. Viele andere Städte haben so ein System bereits umgesetzt oder planen dies. Das Problem in Idstein ist, dass die Einführung nicht so umgesetzt wurde, wie die Stadtverordnetenversammlung dies beschlossen hat. Den Ärger und den Frust mancher Nutzerinnen und Nutzer können wir daher gut verstehen und unterstützen die Forderung der Betroffenen nach rascher Behebung der Probleme. Das wollen wir mit unserem Antrag politisch vorantreiben“, so Marius Weiß für die SPD-Fraktion abschließend.
Rückblick in den Februar 2022 zum Beschluss des On-Demand-Verkehr in der Stadtverordnetenversammlung
Hier finden Sie die Notizen zum Beschluss sowie den geänderten bzw. ergänzten Antrag mit endgültigen Fassung.
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Hier finden Sie die Entstehungsgeschichte des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 17.02.2022 zusammengefasst von unserem Stadtrat Klaus-Peter Güttler.
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