Schutz von Wasser, Boden und Stadtwald sind kein Öko-Luxus
SPD stellt drei Anträge für letzte Stadtverordnetensitzung Idstein.
„Die gleiche Wertschätzung und den gleichen Schutz, den wir unserer einmaligen historischen Altstadt zukommen lassen, braucht dringend Idsteins ‚Grüne Lunge‘, der Stadtwald, und unsere immer weniger werdenden Wasserreserven“, fordert Dr. Rainer Dambeck, Diplom-Geograph und Mitglied der SPD-Stadtverordnetenfraktion. In drei Anträgen für die letzte Stadtverordnetensitzung vor der Kommunalwahl befasst sich die SPD-Fraktion mit dem Zustand des Idsteiner Stadtwaldes, dem Bodenschutz in der Idsteiner Gemarkung und der Nutzung von Brauchwasser in städtischen Gebäuden.
„Das Killingerhaus und seinen bauhistorischen Wert kennt in Idstein jedes Kind, doch wer weiß, dass die Stadt mit einer Waldfläche von rund 3700 Hektar der viertgrößte kommunale Waldbesitzer in Hessen ist? Ein Viertel unseres Waldes besteht aus Fichten. Durch die vermehrten trockenen Sommer und den Borkenkäferbefall haben die meisten Fichten keine Zukunft. Große Brachflächen und viele tote Bäume sind der traurig sichtbare Beweis, dass es bereits fünf nach Zwölf ist, um endlich unseren Wald klimastabil in einen Mehrgenerationenwald umzubauen,“ so Dambeck. „Die vornehmliche Bewirtschaftung mit schweren Maschinen, verdichtet den Waldboden, zerstört die Humusschicht und verursacht erhebliche Bodenschäden. Die Bodenverdichtung sorgt auch dafür, dass Oberflächenwasser nicht in den Boden versickern kann, sondern schnell abfließt.“ Deshalb fordere die SPD-Fraktion einen Runden Tisch zur Zukunft des Idsteiner Waldes, so der Tenor des Antrages.
In einem weiteren Antrag wird die Stadt aufgefordert, alle Möglichkeiten zu nutzen, statt kostbarem Trinkwasser, Dachflächen- und Brauchwasser z.B. für Toilettenspülungen in städtischen Liegenschaften und zur Bewässerung städtischer Grünanlagen zu nutzen. Dazu muss Regenwasser, wo immer es geht, aufgefangen werden, so Dambeck.
„Auch Boden ist nicht beliebig vermehrbar, was einmal überbaut wurde, ist für das Ökosystem verloren,“ so Dambeck in seiner Begründung für einen Antrag zur Erarbeitung eines Bodenschutzkonzeptes für die Stadt Idstein. „Die leistungsfähigsten Böden müssen als natürliche Lebensgrundlage geschützt werden. Das ist kein Öko-Luxus, sondern unser Auftrag, unseren Kindern eine Lebensperspektive in einer intakten Umwelt in dieser Stadt zu geben.“